An Ostern wird gezündelt. Auf dem Luftschiffplatz treffen sich nach dem Ende des Winters und mitten in den Osterferien die Clouth Bewohner, um gemeinsam Ostern und den Frühling zu feiern.
Wenn die kalten Tage und das usselige Wetter vorbei sind, aber auch Karneval und Fastenzeit, dann beginnt unsere jährliche Veranstaltungsreihe – mit dem Osterfeuer an Ostermontag. Usseliges Wetter gibt es dann übrigens auch noch, wie wir schon erleben mussten.
Aber beim Lagerfeuer tankt man Wärme und im Zelt tankt man Getränke und Snacks. Und währen die Kinder noch etwas Schokohasen „tanken“, lernt man schnell auch die Nachbarn kennen.
Das Kaninchen lebt im Giesberts Park, der Osterhase mitten im Clouth
So ist dieser gemeinsame späte Nachmittag und frühe Abend eine ruhige Veranstaltung, die aber im April nach der Winterpause die Nachbarn einlädt, wieder aufeinander zuzugehen und sich über das Leben in Nippes auszutauschen. Währenddessen genießen die Kinder die gemeinsame und etwas unbeobachtete Zeit auf dem Luftschiffplatz zum Fußballspielen, Verstecken oder aber machen dem Schokohasen den Garaus.
Wenn die Tage langsam wieder kürzer werden, aber noch tagsüber sowie am frühen Abend angenehm warm sind, trifft sich das Clouth Quartier zum Sommerfest auf dem Luftschiffplatz
Zwischen Ende August und Mitte September ist es so weit. Das Clouth Quartier putzt sich heraus und stellt sich den Bewohnern vor. Die ja noch immer durch die regen Bautätigkeiten jedes Jahr mehr werden. Das Sommerfest hat dabei anders als das Osterfeuer ein eigenes Programm, was sich jedes Jahr etwas wandelt.
So oder so aber ist es eine prima Gelegenheit zu erfahren, was das Clouth Quartier alles zu bieten hat – einerseits durch offizielle Institutionen wie die Spielewerkstatt und zum Beispiel das jfc Medienzentrum. Gleichzeitig aber lernt man hier auch Bürgerinitiativen und kulturelle Angebote der Bewohner kennen.
Am Sommerfest lernt man das Clouth am besten kennen
So stellten sich in den letzten Jahren hier schon das Repaircafé vor, die Verkehrs AG, eine Quilt-Gruppe und das LebeVeedel. Aber auch Cambio, Clouth 104, The Green Room und weitere offizielle Adressen feierten schon mit.
Mit einem dedizierten Kinderprogramm aber auch Musik, zum Beispiel vom im Clouth Quartier ansässigen Chor Tongemeinschaft oder Bands wie Les ZinsZins. Man ist jedes Jahr aufs neue überrascht, was hier alles anzutreffen ist. Und genau dafür ist das Sommerfest das beste Schaufenster.
Seit mehr als fünf Jahren feiern die Clouth Bewohner – vor allem die kleineren – gemeinsam St. Martin, zunächst mit dem Laternenzug durch den stockfinsteren Giesbertspark und in einer langen Prozession durch das Veedel.
Inzwischen erfreut sich der Laternenumzug durch die kinderreiche Nachbarschaft einer solchen Beliebtheit, dass ein ausgewachsenes Verkehrshindernis daraus geworden ist. Bis vom ersten bis zum letzten Laternenträger an einer Kreuzung, an der ggf. Autos warten, alle vorbeigezogen sind, können ein paar Minuten vergehen. Zuletzt war eine (geschätzte) mittlere dreistellige Summe an großen und kleinen Bewohnern unterwegs.
Mit der kleinen Laterne zum großen St. Martinsfeuer
Geleitet von engagierten Blechbläsern findet sich der Zug nach einer halben Stunde wieder auf dem Luftschiffplatz. Nach dieser „anstrengenden Wanderung“ – besonders für die kurzen Beine – gibt es eine entsprechende Stärkung für die Kinder – Weckmänner für alle. Mit den Knabbereien versammelt sich das Veedel rund um das Feuer und starrt gebannt in die Flammen.
Aber auch für die großen ist gesorgt mit alkoholfreien Getränken wie auch mit Bier, Wein und Glühwein. Das Lagerfeuer taucht den Platz in ein besonderes Licht und sorgt für lange tanzende Schatten und eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Und im Raunen und Rufen der Stimmen in der Dunkelheit erkennt man hier und da den Nachbarn und in der Runde nebenan oder beim Getränkeholen lernt man eben doch noch jemand neues kennen.
Mit You name it ist ein Projekt entstanden, welches als Pilot am nahegelegenen Erich Kästner Gymnasium Jugendlichen die Möglichkeit geben soll, anhand eines urbanem Raums wie das Clouth Quartier das eigene Wirken in der Jugend zu erforschen. In einem Neubaugebiet ohne langjährige eigene Struktur ist eine Parallelität zwischen dem Veedel, quasi selbst noch Jugendlicher, und den Heranwachsenden vorhanden. Der Verein fungiert hier als Dachorganisation und ermöglicht durch die Infrastruktur und bestehende Rechtsform das Einwerben von Fördergeldern. Zudem fördert der Verein mit eigenen Mitteln diese Kulturinitiative, kann aber bei erfolgreichem Abschließen auf dem Sommerfest eine selbst ermöglichte Ausstellung vorweisen.
Durch den regelmäßigen Austausch mit der modernen Stadt und der Verwaltung hat der Verein in Zusammenarbeit mit der Bürger*innen-Initiative LebeVeedel den Platz hinter dem Bistro Tor 1 begrünt und dadurch auch belebt. DIY-Mobiliar lädt zum Verweilen ein. Bambus-Bepflanzung sorgt für Abgrenzung vom Verkehr und (illegal) geparkten Autos. Und mit Blumen bepflanzte Kästen lenken ab vom sonst eher unglücklich grau gehaltenen Platz. Zudem schafft man hinter dem Tor1 eine unkommerziell frei nutzbare Fläche und ein sympathisches Entrée in das Clouth Quartier. Weitere Überlegungen zur Belebung des Platzes schielen auf eine Boule Spielfäche. Mal gucken, was daraus wird.
Weitere Themen und Ideen werden gerne von uns entwickelt – oder aber von anderen entwickelt, um dann eventuell von uns unterstützt zu werden. Meldet Euch.