Tempo 30 im Clouth Quartier - und bitte nicht schneller!

Im September 2021 kollidierte die Fahrerin eines Autos, die das Clouth Quartier als Abkürzung nutzte, mit einer Erstklässlerin – zum Glück mit glimpflich Ausgang. Darüber hinaus sind uns noch zwei weitere Beinahe-Zusammenstöße mit Kindern bekannt. Das muss und darf nicht sein! 

Deshalb soll Tempo 30 wirklich die absolute Höchstgeschwindigkeit in unserem schönen Veedel sein, denn hier gehen viele Kinder zur Schule oder zum Kindergarten und demnächst zum neuen Spielplatz im Park; dorthin wollen auch viele erwachsene Spaziergänger und Hundebesitzer.

Neben offensichtlichen Sicherheitsvorteilen, kann Tempo 30 aber noch viel mehr. 1130 deutsche Städte und Gemeinden haben sich daher der überparteilichen Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ angeschlossen (Stand Juni 2025). Deren zentrale Forderung ist Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Ortschaften, denn, das führt zu …:

  • Weniger Unfälle: Bei 30 km/h sinkt das Risiko für Verkehrsunfälle deutlich.
  • Schweregrad verringert: Im Falle eines Unfalls sind Verletzungen wesentlich weniger schwer als bei Tempo 50.
  • Kinder und ältere Menschen sind im Straßenverkehr besser geschützt, da Reaktions- und Bremswege kürzer sind.
  • Weniger Lärm: Fahrzeuge verursachen bei 30 km/h deutlich weniger Verkehrslärm – gut für Schlaf und Gesundheit.
  • Mehr Aufenthaltsqualität: Straßen werden ruhiger und laden eher zum Verweilen, zum Gespräch mit Nachbarn usw. ein.
  • Weniger Emissionen: Gerade bei gleichmäßigem Fahren verringern sich Abgase und Feinstaub.
  • Mehr Radverkehr: Bei geringerer Geschwindigkeit trauen sich mehr Menschen aufs Fahrrad.
  • Für Menschen mit Einschränkungen (z. B. Seh- oder Hörbehinderungen) wird das Überqueren der Straße sicherer.

Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte

Zum Glück gilt auf Clouth bereits Tempo 30 – theoretisch. Die Praxis sieht leider anders aus, denn hier wurde das Prinzip der “selbsterklärenden Straße” verletzt. Die Straßen sind schnurgerade, mit glattem Asphalt, sehr breit, rechts und links mit parkenden Autos gesäumt mit wenigen Bäumen am Straßenrand. Die Gestaltung der Straße signalisiert somit, dass locker 40 oder 50 km/h angemessen seien. Trotzdem halten sich zum Glück viele Menschen an Tempo 30 – aber bei weitem nicht alle. 

Wir wollen herausfinden, wie schnell tatsächlich durchs Clouth Quartier gefahren wird. Dafür hat der Bezirk Nippes dankenswerterweise die Anschaffung eines Geschwindigkeitsmessgeräts gefördert. Und auch der Nachbarschaft Clouth e.V. hat eine ähnliche Summe dazugegeben. Jetzt soll diese Anlage an verschiedenen Stellen im Clouth Quartier aufgehängt werden, um nicht nur die tatsächlichen Geschwindigkeiten zu messen, sondern um den Menschen auch eine Rückmeldung zu geben. Dies geschieht durch ein lächelndes Gesicht (Smiley) für alle, die unter 30 km/h fahren. Rasen wird mit einem traurigen Gesicht quittiert.

Dabei wird auch eine Statistik erstellt, die wir nach einiger Zeit auf dieser Seite auch veröffentlichen werden. Und keine Sorge: Das Gerät kann keine Fotos machen. Somit wird auch nicht das Kennzeichen oder die fahrende Person erfasst – alles ist vollkommen anonym und datenschutzkonform.

Bitte beachtet die Geschwindigkeitsbegrenzungen und tragt dazu bei, unsere Straßen sicherer, ruhiger und angenehmer zu machen. Oder noch besser: Lasst das Auto stehen, nehmt die Bahn, das Fahrrad oder Eure Schuhe.